Mit Heiningen und Dorstadt werden zwei hochbedeutende Frauenklöster in einer Ausstellung vorgestellt, die eng mit Hildesheim und seinen wichtigen Bischöfen verbunden waren. Aus beiden Klöstern haben sich herausragende Kunstwerke erhalten, darunter Goldschmiedewerke, Textilien und Handschriften. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Konvente von der Gründung bis zur Barockzeit. Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung ist die mediale Präsentation der sog. Philosophiedecke aus Heiningen, die sich heute in London befindet. Über den konkreten historischen Kontext einzelner Objekte hinaus wird gefragt, wodurch das Rollenverständnis der Frauen geprägt und mit welchen Bildtraditionen Rollenzuweisungen in Kirche und Gesellschaft formuliert wurden und werden.
Museumsdirektorin Prof. Dr. Claudia Höhl und Ausstellungskuratorin Dr. Pavla Ralcheva erläuterten anschaulich die Ausstellung: die Frauenklöster als spirituelle Zentren des mittelalterlichen Bistums Hildesheim, aber auch als funktionierende Wirtschaftsbetriebe. Von zentraler Bedeutung waren die Pflege von Wissenschaft und Bildung in den Konventen sowie die künstlerische Ausstattung vor allem der Kirchenräume.
Besonders die mediale Präsentation der sog. Philosophiedecke, die in natura 4,60m x 5,40m misst und im “Victoria and Albert Museum” in London zu finden ist, begeisterte die Teilnehmer. Dem Hildesheimer Lichtkünstler Philipp Mohr gelang eine sehr anschauliche interaktive Lichtpräsentation, die durch Bewegungen der Besucher angestoßen wird und damit die Erläuterungen dieses außergewöhnlichen Kunstobjektes gibt.
Im Anschluss wurde die Möglichkeit, bei einem kleinen Imbiss weitere Gespräche zu führen, gern angenommen.