Geschichte und Kultur auf Schritt und Tritt

Thematisch startete Matthias Brodowy mit einem kurzen Rückblick auf die Historie des Vereins, ging weiter zu den aktuellen Herausforderungen und Chancen, um abschließend die Zukunftsperspektive und die Bewerbung Hildesheims zur Kulturhauptstadt 2025 in den Blick zunehmen. Als Gäste der Talkrunde antworteten Dr. Ingo Meyer und Dr. Konrad Deufel, Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des Dombauvereins, sowie Professorin Dr. Claudia Höhl, Direktorin des Dommuseums, und Klaus Wilhelm - bei Hildesheim Marketing für das Citymanagement zuständig.

Klaus Wilhelm bekräftigte, dass das Bistum mit der Domsanierung einen wunderbaren Platz geschaffen hat und eine Öffnung in die Stadtgesellschaft wichtig ist. Klaus Wilhelm erinnerte an die Ideen und Merkmale, die die UNESCO an das Verleihen des Welterbestatus knüpft. Einerseits sollen sie Lernorte für aktuelle Themen sein, andererseits der Gegenwart und Zukunft verpflichtet. Die Welterbestätten sollen als “Kulturerbeorte” genutzt werden. Klaus Wilhelm schloss mit der Frage: “Was hat man uns vererbt und was vererben wir der Welt?”

Dr. Konrad Deufel berichtete von der Genese des Vereins, seinem ökumenischen Charakter und erinnerte an das erste Projekt des Dombauvereins: den “Zeitstrahl - 1200 Jahre suchen Paten”, das immer noch erfolgreich Unterstützer für das Welterbe findet. Dr. Konrad Deufel verlieh seiner Freude Ausdruck, dass neue Wege gesucht und gegangen werden. Ein Ausdruck dessen ist das geplante Kulturfest am 18.08.2019 auf dem Domhof, das offen für alle ist.

Bezogen auf das Dommuseum beschrieb Professorin Dr. Claudia Höhl, dass die Form der Präsentation neu umgesetzt ist, aber es gilt, weiter zu machen und neues zu entwickeln: “Nur toll fühlen, reicht nicht.” Ausdruck dessen sind beispielhaft die Lettnerkonzerte, die Verbindung zwischen Museum und Musik, die ohne die Unterstützung des Dombauvereins nicht stattfinden könnten.

Die Verjüngung des Vereins benannte Matthias Brodowy als eine der großen Herausforderungen. Dr. Ingo Meyer verwies auf die Unterstützung von Schulprojekten wie z.B. zur Bernwardstür, in denen der Kontakt zu jungen Leuten gesucht wird. “Werben für das Welterbe” ist wichtig. Auch durch das geplante Bürgerfest sollen junge Menschen erreicht werden.
Hinsichtlich der Bewerbung Hildesheims zur Kulturhauptstadt 2025 erläuterte Dr. Ingo Meyer, dass die Basis für die Bewerbung das Welterbe ist. “Der Dombauverein hat ein Interesse daran, dass die Stadt sich ernsthaft bewirbt.” Er kann helfen, das Welterbe verständlich zu machen und in einen Identifikationsgrad zu überführen. Mit Blick auf die Frage der Bekenntnisse, die wichtig für die Bewerbung ist, ist der Dombauverein als ökumenischer und überkonfessioneller Verein gut aufgestellt.

Matthias Brodowy schloss mit den Worten: “Durch Hildesheim geleitet einen auf Schritt und Tritt Kultur und Geschichte.”